Gehen Sie entlang des rechten Ufers des Flusses Eger /Ohře bis zur Kirche St. Laurentius in Seelau / Želina spazieren und entdecken Sie die ältesten architektonischen Überreste in Kadaň und Umgebung.
Wenn Sie die Kaadener Straßenbrücke überqueren und am rechten Ufer der Eger /Ohře hinuntergehen, gehen Sie unter der alten Eisenbahnbrücke weiter und erreichen nach einer Weile die Kirche St. Laurentius in Seelau / Želina. Die eher unauffällige Kirche steht am Rande des Geländes am rechten Ufer des Flusses Eger /Ohře in der Nähe des Dorfes Seelau /Želina. Die Kirche ist von einem alten Friedhof und von einer Steinmauer umgeben. Eine außergewöhnliche Aussicht auf die Stadt Kadaň, die über den Fluss ragt, bietet ein Blick durch die Friedhofsmauer. Der Bau der Kirche enthält Fragmente eines der ältesten Gebäude in Kadaň und Umgebung – die romanische Kirche St. Gothard aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts. Sehr interessant ist auch, dass, obwohl die Kirche relativ klein ist und an keinem besonders wichtigen Ort steht, das sogenannte Patronatsrecht über diese Kirche für mehrere Jahrhunderte direkt von den tschechischen Königen gehalten wurde.
Wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche im gotischen Stil rekonstruiert, wie das Jahr 1484 am westlichen Portal der Kirche zeigt. Der größere Teil der Kirche besteht aus einem gotischen Doppelschiff und einer zentralen Säule. Dem gotischen Teil folgt ein Presbyterium, das aus einem Kirchenschiff der ursprünglichen romanischen Kirche mit einer Länge von 13,7 m aus regelmäßigen Steinblöcken besteht. Diesem Kirchenschiff folgt auch eine romanische Apsis mit einem kleinen Bogenfenster. Von den ältesten Denkmälern befindet sich im Inventar der Kirche ein seltenes spätromanisches Steintaufwerk. Schriftliche Quellen belegen, dass die Kirche seit dem 16. Jahrhundert den Lutheranern von Kadaň diente, die hier hauptsächlich Taufen durchführten. Ein Wunder ist, dass die Kirche das 20. Jahrhundert überlebte. Als sie 1960 von einem schlimmen Brand getroffen wurde, wurde ihr Abriss in Betracht gezogen. Glücklicherweise wurden die zwei seltenen Altäre, der Altar der Hl. Barbara und der Seelauer-Altar vom Meister IW, einem Renaissance-Maler und Schüler von Lucas Cranach, noch vor dem Brand ins Stadtmuseum Komotau /Chomutov gebracht. Am Ende wurde die Kirche nicht abgerissen und 1992 neu überdacht. Einige Fragmente gotischer und Renaissance-Fresken sind bis heute an den Wänden der Kirche erhalten.
Die Seelauer Kirche St. Laurentius ist im Juli und im August jedes Wochenende und an den Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.