Die anderen Kirchen

Die Hauptkirche in Kadaň ist die Dekanatskirche zur Erhöhung des hl. Kreuzes auf dem zentralen Marktplatz /Mírové náměstí in Kadaň. Es ist jedoch nicht die einzige Kirche in Kadaň und Umgebung, die einen Besuch wert ist!

Kirche der Enthauptung des hl. Johannes der Täufer

Ursprünglich frühgotisch, später barock renoviert. Die Kirche der Enthauptung des hl. Johannes der Täufer befindet sich auf dem Spitalvorort /Špitálské předměstí. Sie können es nicht verfehlen, wenn Sie vom Zentrum durch das Rondell des Saatzer Tors /Žatecká brána in Richtung des Flusses Eger /Ohře gehen. Die Kirche wird erstmal in 1183 erwähnt und soll an der Stelle eines ehemaligen Tempels aus der Zeit der keltischen Besiedlung errichtet worden sein. Der Bau der Kirche und ihre älteste Geschichte sind mit den Rittern des heiligen Johannes verbunden. Ab 1186 besaßen die Johanniter Eigentumsrechte an der Siedlung Kadaň. Die Johanniter errichteten in der Nähe der Kirche ein Krankenhaus, das später dem umliegenden Stadtteil den Namen gegeben hat. Während ihrer Existenz brannte die Kirche viele Male nieder und wurde während der Kriege mehrmals beschädigt. Die schlimmste Zeit erlebte sie jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 1980er Jahren war sie in einem Zustand des völligen Verfalls, der Putz bröckelte und das Dach war eingestürzt. Der vollständige Wiederaufbau der Kirche erfolgte erst nach 1989, mit der Unterstützung des Denkmalschutzes und von Restauratoren aus allen Ecken der Tschechischen Republik. Zum Beispiel war es möglich, die barocken Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben des hl. Johannes des Täufers aus dem Jahr 1774 wiederherzustellen. Aufgrund ihrer hervorragenden Akustik dient die Kirche derzeit hauptsächlich als Konzertsaal für Musikveranstaltungen, die von der Klement Slavický Kunstschule in Kadaň und dem KZK /Kulturní zařízení Kadaň, der städtischen Kulturorganisation, organisiert werden.

Die Kirche zur Hl. Anna

Die Kirche zur Hl. Anna stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie befindet sich an der Ecke des Löschner Platzes /Löschnerovo náměstí in der Nähe der Minoriten Bastei. Diese Kirche diente während ihres Bestehens drei verschiedenen Religionen. Die Kirche wurde ursprünglich von Utraquisten und Lutheranern erbaut, von denen sie nach der Schlacht am Weißen Berg 1621 beschlagnahmt wurde. Die Kirche diente lange Zeit als Friedhofskirche den Bedürfnissen der katholischen Kirche. Der angrenzende Friedhof verschwand 1883 im Zusammenhang mit dem Bau des umliegenden Parks. Nach 1950 wurde die Kirche zur Verwendung an die orthodoxe Kirche übergeben, deren Gläubige sich noch immer um die Kirche kümmern und sie die Geburtskirche der Heiligen Jungfrau nennen.

Die Kirche zum Hl. Peter und Paul

Kirche zum Hl. Peter und Paul ist eines der jüngsten Sakraldenkmäler in Kadaň. Sie wurde 1903 aus Initiative der Deutschen Evangelischen Kirche des Augsburger Bekenntnisses im neugotischen Stil erbaut und ist in Kadaň auch als die Ziegel-Kirche oder die rote Kirche bekannt. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung im Jahr 1945 wurde sie der tschechoslowakischen Hussiten-Kirche zugeteilt. Hier war die erste Frau – Pastorin in CZ tätig!

Verkündigungskirche der Heiligen Maria zu den 14 Nothelfern

Die Pilgerkirche zu den 14 Nothelfern ist die Klosterkirche des Franziskanerklosters in Kadaň. Sie befindet sich am südwestlichen Stadtrand oberhalb des Flusses Eger /Ohře. Sie wurde 1480 als ursprünglich gotische Franziskanerklosterkirche geweiht und 1749 erweitert. Dieser Wallfahrtsort ist mit einer Legende verbunden, die erzählt, dass der Ort der heutigen Kirche einst ein Hinrichtungsplatz war. Ein Adliger, der durch Erhängen zum Tode verurteilt wurde, sollte auf dem Weg zur Hinrichtung zu den vierzehn Heiligen Helfern beten und seine Taten bereuen. Dann hing er drei Tage und drei Nächte am Galgen, aber er starb nicht. Der Stadtrat befreite ihn daher, ließ den Hinrichtungsort ans andere Ende der Stadt verlegen und ließ an der Stelle des Wunders eine Kapelle errichten, die den vierzehn heiligen Helfern gewidmet war. Eine andere Legende erzählt, dass eine Frau die vierzehn heiligen Helfer gelästert und dann Vierzehnlinge geboren hätte. Der tatsächliche Ursprung der Kirche und des Wallfahrtsortes ist auch interessant. Sein Gründer war Johann von Lobkowitz auf Hassenstein (1450–1517), ein Adliger, Gelehrter und Reisender, der die Pilgerkirche nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land gründen ließ. Die Pilgerkirche zu den 14 Nothelfern ist in einer solchen Entfernung vom Rathaus-Turm der Stadt Kadaň gebaut worden, dass es der Entfernung von dem Palast des Pilatus zum Berg Golgatha in Jerusalem entspricht, wo Jesus gekreuzigt wurde. Das Innere der Kirche ist mit mehreren einzigartigen sakralen Denkmälern ausgestattet. Darunter zum Beispiel der Hauptaltar von 1752 mit dem Bild der Verkündigung oder die Grabsteine, die hauptsächlich Mitgliedern der Familie Lobkowitz gehören. Der berühmteste davon ist der Grabstein von Johann von Lobkowitz auf Hassenstein, dass ein menschliches Skelett zeigt, das von tierischem Ungeziefer umgeben ist und eine Allegorie der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens darstellt. Die größten Sehenswürdigkeiten sind jedoch die Fresken im Inneren der Kirche, die das Werk des bedeutenden deutschen Renaissance-Malers Lucas Cranach originaltreu imitieren und in unserem Gebiet einzigartig sind. Derzeit werden noch Restaurierungsarbeiten an diesen Fresken durchgeführt, sodass Sie die einmalige Gelegenheit haben, sich selbst davon zu überzeugen, wie diese Fresken schrittweise freigelegt werden.

Die Kirche der Hl. Familie

Die Kirche der Hl. Familie ist eine Barockklosterkirche im Elisabethinenkloster am Spitalvorort /Špitálské předměstí in Kadaň. In der einschiffigen Barockkirche der Hl. Familie können Sie besonders die Deckengemälde von Josef Fux aus dem Jahr 1770, wunderschöne Rokoko-Möbel des Kaadener Schnitzers C. J. Waitzmann oder das Allianzwappen der Klosterspenderin über dem Eingangsportal bewundern.

Die Kapelle der Rosenkranzbruderschaft

Die Kapelle der Rosenkranzbruderschaft, auch als Rosenkranzkapelle bekannt, ist eines der wertvollsten Sakralgebäuden in Kadaň. Sie finden sie hinter der Dekanatskirche zur Erhöhung des hl. Kreuzes, aber besonders gut kann man sie vom Befestigungsring im Abschnitt zwischen der Henkergasse und dem Rondell des Saatzer-Tors bewundern. Der Bau der Kapelle begann spätestens 1478, sie wurde als Teil der Johannitengemeinschaft errichtet. Die Rosenkranz-Bruderschaften wurden um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts im katholischen Europa gegründet und hielten gemeinsame Gebete und andere Feiern zu Ehren der Jungfrau Maria ab. Die Kapelle hat nach außen sehr massive Mauern, sie wurde so gebaut, um im Falle einer Belagerung als Bastei genutzt werden zu können. Es ist interessant, dass sich um 1800 eine Gruppe von Priestern der Aufklärung in der Kapelle traf, von denen einige Mitglieder der Wiener Freimaurerloge waren. Kurz zuvor wurde das Innere der Kapelle umgebaut und als Dekanatsbibliothek genutzt. In dieser Zeit wurden auch klassizistische Szenen mit Motiven antiker Gottheiten und Porträts zweier Dekane von Kadaň, Anton Kistenfeger und Maximilian Pannosch, auf das Gewölbe gemalt.