Das Rondell war ein fortschrittliches Verteidigungselement des Saatzer Tors, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde. Das Rondell vervielfachte die Verteidigungs- und Offensivfähigkeiten der Verteidiger der Stadt – er schützte das Tor vor Artillerie und gab den Verteidigern ein größeres Feuerfeld.
Das Rondell des (Kaadeners) Saatzer Tors, eines der vier Haupttore der Stadt, ist eines der ältesten Verteidigungsgebäude seiner Art in Mitteleuropa. Es stellt ein spätgotisches Element der mittelalterlichen Stadtbefestigung dar, die während der Modernisierung der Stadtbefestigung im Jahre 1458 errichtet wurde. Es war damals eine revolutionäre technische Innovation im Wehrbau, die auf die Entwicklung von Schusswaffen und Artillerie reagierte. Es bot den Verteidigern einen einzigartigen Vorteil, indem es Seitenschüsse und damit eine effektivere Verteidigung benachbarter Befestigungsteilen ermöglichte und gleichzeitig das Tor vor direkten Artillerie-Anschlägen schützte. Darüber hinaus bot der Innerraum des Tores, der den Umfang der Innenräume der Stadttore deutlich überstieg, den Verteidigern die Möglichkeit, Festungskanonen zu installieren.
Bei Ihrer Besichtigung des Rondells bemerken Sie das Sandstein-Emblem der Stadt Kadaň, das sich über dem gotischen Portal des Tors befindet. Auf diesem Emblem ist eine lateinische Inschrift vorhanden, deren Übersetzung lautet: „Das Haupttor der Stadt Kadaň; Jahre des Herrn 1458 “. Obwohl das aktuelle Emblem aus dem Jahr 1904 stammt, handelt es sich um eine originalgetreue Nachbildung des ursprünglichen Emblems, das zum Zeitpunkt seiner Erstellung auf dem Saatzer Tor angebracht war. Auf beiden Seiten des Portals befinden sich zwei Schilder mit tschechischen Zweischwanzlöwen. Darüber hinaus sind viele der Elemente, die Sie im Rondell sehen können, noch Originale, z.B. einige Fragmente der Schießscharten, die Wasserspeier und Teile der inneren Galerie.