Die Stadt Kadaň und Umgebung sind der Geburtsort vieler wichtiger Persönlichkeiten, und viele andere sind auch mit ihnen verbunden.
Obwohl Kadaň klein ist, kann es sich mit vielen Persönlichkeiten rühmen, die es auf ihrem Gebiet weit gebracht haben! Manchmal sogar über die Grenzen der Tschechischen Republik hinaus.
Eine der wichtigsten Persönlichkeiten von Kadaň ist zweifellos Professor Josef W. Löschner. Er wurde in einer örtlichen Müller-Familie geboren. Er war von klein auf sehr talentiert und begann im Alter von vier Jahren die Grundschule zu besuchen! Später besuchte er das Gymnasium in Kadaň, dann lernte er bei den Zisterziensern in Chomutov / Komotau, und schließlich führte ihn der Wunsch nach Bildung an die Universität Prag. Hier studierte er Philosophie, er studierte auch Theologie, aber schließlich wurde er Doktor der Medizin, die ihn am meisten faszinierte. Nach seinem Studium verbrachte er zwei Jahre in Wien. Als er nach Prag zurückkehrte, eröffnete er eine private Arztpraxis. 1842 habilitierte er in den Bereichen Geschichte der Medizin und Balneologie, im Herbst desselben Jahres begann er an der Universität Prag zu lehren und gründete außerdem die erste Abteilung für Balneologie in Europa! 1849 wurde er zum Sonderprofessor für Pädiatrie ernannt und sogar Dekan der medizinischen Fakultät.
Ab 1853 war er Direktor des Kinderkrankenhauses in Prag in der Spálená-Straße. Er opferte seine ganze Zeit für den Bau dieses Krankenhauses und eröffnete bald ein neues und modernes Kinderkrankenhaus am Prager Karlsplatz. Er kämpfte für eine bessere medizinische Versorgung von Kindern, zum Beispiel durch die Einführung von Impfungen. 1865 wurde er als wichtiger Spezialist zum Ratsminister gewählt und zog nach Wien um. Er wurde immer erfolgreicher und erfolgreicher und wurde sogar Prinz Rudolfs Leibarzt. Für seine Verdienste wurde er in den Adelsstand erhoben, 1869 trat er in den Ruhestand. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er zusammen mit seiner Frau Anna von Maasburg im Schloss in Welchau an der Eger /Velichov nad Ohří. Er starb am 19. April 1888. Wenn Sie sich während Ihres Besuchs in der Stadt Kadaň an diesen wichtigen Arzt erinnern möchten, sollten Sie unbedingt den Löschner Platz besuchen!
Der bekannte Komponist Klement Slavický hielt sich von 1951 bis 1960 in Kadaň auf. Er wurde 1910 in Tovačov in Mähren geboren. Er hatte ein musikalisches Talent im Blut, weil sein Vater Schüler von Leoš Janáček an der Orgelschule war. Klements Vater arbeitete später als Schulleiter, Organist und Chorleiter an dieser Schule. Klement erhielt daher seine musikalische Grundausbildung von seinem Vater. Ab 1927 studierte er am Konservatorium in Prag. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Regisseur, Dramatiker und Dirigent des Tschechoslowakischen Rundfunkorchesters in Prag. Im Rundfunk lernte er auch seine zukünftige Frau Vlasta Voborská (später Slavická) kennen. 1941 wurde das Werk von Klement Slavický von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste ausgezeichnet. Nach dem Beginn der kommunistischen Ära begannen jedoch schwierige Zeiten bei der Familie Slavický. Klement weigerte sich, der Kommunistischen Partei beizutreten, und wurde deshalb vom tschechischen Rundfunk entlassen. Seine Kompositionen erschienen nicht oft in der Öffentlichkeit, da das Regime Vorbehalte gegen seine Werke hatte. Ab 1951 wurde er freiberuflicher Komponist.
Seine Frau Vlasta wurde ebenfalls aus dem Radio entlassen, fand aber bald eine Stelle als Lehrerin an der Musikschule in Kadaň, wo sie von 1951 bis 1960 arbeitete. Es war kein Zufall, dass sie nach Kadaň zogen. Vlasta Slavická hatte hier einen Onkel, der damals Priester in Kadaň war – Franziskaner P. Jan Nepomuk Štikar. Vlasta kümmerte sich bis zu seinem Tod um ihn und lebte mit ihm in der alten Dechantei. Klement Slavický selbst kam oft nach Kadaň und blieb bei ihnen in der Dechantei. Während dieser Zeit organisierte er in Zusammenarbeit mit der Kaadener Musikschule mehrere sehr gewagte Konzerte geistlicher Musik. Er nutzte seine Besuche in Kadaň auch dazu, um den Orgelzyklus Fresko zu komponieren. Seine Frau bewegte ihn auch dazu eine Reihe instruktiver Kompositionen zu komponieren. Diese wurden dann von den Kaadener Schülern uraufgeführt und später in unserem Land sowie in Deutschland, England, Finnland und Südafrika veröffentlicht! Diese Musikstücke, die zuerst in Kadaň aufgeführt wurden, wurden dann von Pianisten auf der ganzen Welt gespielt. Nach 1960 kehrte die Familie Slavický nach Prag zurück, pflegte jedoch weiterhin Kontakte zu Freunden und Schülern in Kadaň. Seit September 2005 trägt die Kaadener Musik- und Kunstschule Klement Slavickýs Namen.
Dieser bekannte Maler, Grafiker und Illustrator wurde in Vidolice u Pětipsů / Widelitz bei Fünfhunden in der Region Kadaň geboren. Seine tschechisch-deutsche Familie zog jedoch bald nach Kadaň, auf den Sedlec-Platz um. Josef besuchte hier die Grundschule, später besuchte er das Gymnasium in Karlsbad. Nach dem Abitur wollte er an der Akademie der bildenden Künste studieren, folgte aber dem Rat seines Vaters und entschied sich für das Fach Zeichnen an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen. Er beendete sein Studium 1938 und versuchte, seine Familie von Kadaň nach Prag zu bringen, was ihm jedoch nicht gelang. Seine erste Ausstellung hatte er im Oktober 1939 im Prager Salon Topič zusammen mit der Gruppe „Sieben im Oktober“, deren Sprecher während des Krieges hingerichtet wurde. Einige Jahre später wurde er Mitglied des Vereines der bildenden Künstler Mánes. 1945 fuhr er nach Kadaň, um seine Familie vor der Vertreibung zu retten. Leider kam er zu spät, sodass er nur seine Mutter, seine Geschwister, seine Großmutter und seine Tante in das Sammellager in Kadaň begleiten konnte.
In demselben Jahr wurde er zum Professor für Zeichnen an der Tschechischen Technischen Universität in Prag ernannt, verließ sie jedoch nach dem kommunistischen Putsch. Er war Mitbegründer der Gruppe 58, er stellte auch mit der Gruppe Radar aus. 1962 erhielt er den Staatspreis „Für hervorragende Arbeit“, zwei Jahre später, wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie in Florenz gewählt. Josef Liesler war auch ein weltberühmter Grafiker, 1975 gewann er sogar den ersten UNESCO-Preis für die schönste Briefmarke der Welt! Sie konnten seine Illustrationen zum Beispiel in den Büchern Eugen Onegin oder Madame Bovary sehen. Er selbst bezeichnete sich als ein „fantastischer Realist“. Im Jahr 2000 wurde im Erdgeschoss des Rathauses in Kadaň die nach ihm benannte Josef-Liesler-Galerie eröffnet.
Eine Reihe interessanter Menschen verschiedener Berufe und Lebensschicksale wurden in Kadaň geboren oder lebten dort. Erwähnen wir zum Beispiel Jan Malypetr, den tschechoslowakischen Ministerpräsidenten von 1931 bis 1935, der an einer höheren Wirtschaftsschule in Kadaň studierte. Erwähnenswert ist auch der Schauspieler Josef Dvořák, der in unserer Stadt aufgewachsen ist und bis heute hierher gerne zurückkehrt und unter anderem verlieh er seine Stimme einem anderen „Eingeborenen“ aus Kadaň, nämlich der Märchenfigur „Maxipes Fík“. Ahníkov /Hagensdorf, das Dorf, in dem die beliebte Zeichentrickserie stattfinden soll, ist der Name eines der wirklich ausgestorbenen Dörfer in der Region Kadaň. Petr Konvalinka, der ehemalige Rektor der Tschechischen Technischen Universität in Prag, wurde in Most /Brüx geboren, erhielt jedoch seine Sekundarschulausbildung an der Fachschule für Bauingenieurwesen. Wenn wir uns mehr mit der Geschichte befassen, dürfen wir den Nikolaus von Kaaden nicht vergessen, den mittelalterlichen Uhrmacher, der der wahre Autor der astronomischen Aposteluhr in Prag war. Viele Künstler lebten und leben in Kadaň, wie Jan Víšek, Karel Havlíček oder Herbert Kisza.
Die Liste von prominenten Künstlern, Politikern, Gelehrten, Soldaten, Pionieren vieler Disziplinen und vielen anderen könnte fortgesetzt werden. Wenn Sie mehr über die Persönlichkeiten von Kadaň erfahren möchten, finden Sie all das und noch viel mehr in Petr Hlaváčeks Buch Zeugen der Vergangenheit: Persönlichkeiten von Kadaň des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie können das Buch im Touristen- und Informationszentrum Kadaň kaufen. Weitere Literatur über Kadaň und andere Souvenirs finden Sie im Online-Katalog hier.
