Die Stadt der Geschichten

Kadaň und dessen Umgebung sind Schauplatz vieler Geschichten, Erzählungen und Legenden, die seit uralten Zeiten erzählt wurden.

Der Kaadener Knochenmann

Die Legende stammt aus der Zeit, als sich auf dem Kaadener Marktplatz noch ein Friedhof ausbreitete. Es wird erzählt, dass jeden Tag genau um Mitternacht ein schrecklicher Knochenmann sein Grab verließ. Es war ein ehemaliger Bürgermeister von Kadaň, berühmt für seine Selbstsucht und Grausamkeit. Nachts legte der Geist sein Totenhemd nieder und ging durch die Straßen der Stadt, in die Vororte und sogar in die umliegenden Dörfer. Der Turmwächter Urban, der mit seiner Tochter Judith in einer kleinen Kammer im Turm lebte, beobachtete sein Treiben von der Galerie des Rathauses aus. Die Menschen in der Stadt, der Stadtrat und der Pfarrer waren wegen des Geistes bereits vollkommen verzweifelt und so beschloss Urban etwas zu unternehmen. Als er sah, dass der Geist nachts die Stadt verlassen hatte, rannte er zu seinem Grab und zog sein Totenhemd an. Darin rannte er schnell zu seiner Kammer im Rathaus. Er war erst auf halber Höhe der Treppe, als der Geist zu seinem Grab zurückkehrte und verzweifelt nach seinem Totenhemd suchte, ohne das er nicht in das Reich der Toten zurückkehren konnte. In kurzer Zeit erkannte der Geist, wo er nach dem Totenhemd suchen sollte, und begann verzweifelt, die Außenmauer des Rathausturms zu erklimmen! Der Kampf um das Leben des Turmwächters begann, dem die verängstigten Stadtbewohner in ihren fest verschlossenen Häusern zuhörten. In dem Moment, als sich der Geist der Steinstatue des Hundes näherte, sah Judith aus dem Fenster. Sie sah die drohende Gefahr und zog verzweifelt an den Riemen des Hammers an der Turmuhr. Daraufhin schlug die Turmuhr und beendete die Geisterstunde schlagartig. Der Knochenmann stürzte ab und am nächsten Tag lag nur noch ein Haufen Asche auf dem Boden.

Von der geizigen Bürgerin

Eine andere Legende erzählt von einer Bürgerin, der einst in Kadaň lebte. Sie war reich, aber auch sehr geizig. Als ihr Ehemann, der Stadtrat, vorzeitig starb, kaufte die Bürgerin sieben Katzen, davon war der einer Kater schwarz wie Kohle. Ihre pelzigen Lieblinge speisten mit ihr auf silbernen Tellern und schliefen in Seidenbetten. Als die Dame spürte, dass sich ihre letzten Tage näherten, schrieb sie ein Testament, in dem sie ihren Katzen ihr gesamtes Eigentum vermachte. Im Testament erklärte sie auch, dass sie in der Krypta des Franziskanerklosters zu den 14 Nothelfern begraben werden wollte. Die Stadtbewohner waren darüber sehr überrascht und es verbreiteten sich Gerüchte, dass sie eine Hexe war und es mit dem Teufel zu tun hatte! Kurz nach ihrem Tod geschahen seltsame Dinge. Nacht für Nacht rannte eine Herde brennender Katzen durch die Stadt und verbreiteten Angst und Schrecken. Aber niemand wusste, was man tun solle. Am Ende wurde beschlossen, den Körper aus der Krypta entfernen zu lassen. Dann wurde der ganze Sarg von den Felsen in den Fluss geworfen und die Prozession der brennenden Katzen hörte tatsächlich auf zu erscheinen. Wenn Sie jedoch nachts den Weg um die Klostermauer entlang gehen, hören Sie möglicherweise Katzen schreien und miauen. Die verzauberte Herde von Katzen trauert immer noch um ihre geliebte, langen verstorbene Herrin.

Der gruselige Ritter

Der Knochenmann war (sicherlich) nicht der einzige Geist, der in Kadaň auftauchte. Jan Kraupner, der Franziskaner-Tertiär, der jeden Tag an der Morgenmesse in der Klosterkirche der Vierzehn Heiligen Helfer teilnahm, wusste das. Eines Tages, kurz vor Mitternacht, wurde er von einem Läuten geweckt, und da er glaubte, zum Gottesdienst gerufen zu werden, zog er sich schnell an und ging ins Kloster. Er traf einen Ritter in Rüstung am Platz „Špitálské předměstí“ genannt. Der Bürger lief erstaunt um ihn herum und blieb erst beim Franziskanerkloster stehen. Die Uhr des Rathauses schlug gerade Mitternacht, und der Bürger hatte erst jetzt seinen Fehler erkannt und wollte nach Hause zurückkehren. Plötzlich sah er den mysteriösen Ritter an der Klostermauer. Er hörte die Orgel aus der Kirche spielen und den Gesang der Franziskanerbrüder. Jan Kraupner bekreuzigte sich schnell und eilte nach Hause. Unter der Kaadener Burg hörte er das Klappern von Rüstungen hinter ihm, und der Ritter erschien direkt vor ihm! Zum Glück entkam ihm Kraupner und kam verängstigt nach Hause.

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, möchten Sie wahrscheinlich eine weitere Legende über Kadaň entdecken. Wenn Sie zum Beispiel etwas über den letzten Kaadener Henker, über den tapferen Kadan, Königin Egeria oder über die grausame Frau aus Pětipsy erfahren möchten, greifen Sie nach einem der Bücher der Kaadener Legenden von Petr Hlaváček. Besuchen Sie das Touristeninformationszentrum Kadaň in der Straße Jana Švermy und sehen Sie sich andere Bücher über Kadaň an. Sie finden alle Souvenirs in unserem Online-Katalog.